Wenn die Nächte hell und klar sind, dann kommen die Elfen auf die Erde und schauen sich die Kinder der Menschen an. In das schönste dieser Nacht verlieben sie sich so sehr, dass sie es mitnehmen in ihre Welt, in die leere Wiege legen sie ein Kind von sich, ein Elfenkind. Hier endet die Legende. Die Fortsetzung hat die Wissenschaft geschrieben. Es ist die Geschichte der rätselhaften Krankheit Autismus.“ (Monika Held)

Die autistische Störung ist eine Entwicklungsstörung, eine unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns. Kinder mit einer solchen Störung haben ganz unterschiedliche  Lebensverläufe, da es verschiedene Schweregrade der Krankheit gibt. Die Stärken eines solchen Kindes liegen zum Beispiel im Bereich der Wahrnehmung, der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses und der Intelligenz. Es gibt viele verschiedene Symptome für Autismus. Sie können von extremer Schüchternheit und Unauffälligkeit bis zur schweren geistigen Behinderung führen. Kernsyndrom ist ein Kommunikationsproblem mit anderen Menschen. Sie können meist das Gesagte nicht richtig interpretieren, Mimik und Körpersprache nicht richtig einsetzten, und diese bei anderen nicht verstehen. Allerdings verfügen diese Menschen häufig über eine sehr ausgeprägte Gabe. Banale Beispiele hierfür liegen im Bereich des Kopfrechnens, des Malens, oder des Musizierens. In diesem Fall spricht man von Inselbegabungen.
Es gibt viele verschiedene Formen des Autismus:
⦁ der frühkindlicher Autismus (auch Kanner- Syndrom genannt)
⦁ der atypischer Autismus
⦁ das Asperger-Syndrom
Natürlich gibt es auch in diesen Formen noch Abgrenzungen. Besonderes wollen wir auf den frühkindlichen Autismus eingehen, dort, wo alles seinen Anfang nimmt:
Der frühkindliche Autismus wurde zuerst  von Leo Kanner (1943) entdeckt. Daher wird es auch als “Kanner-Syndrom” bezeichnet. Symptome für diese Art des Autismus sind besondere Auffälligkeiten im Bereich der Entwicklung, des Sozialverhaltens, der Wahrnehmung und der Kommunikation. Zu beobachten sind unterschiedliche Entwicklungen. Bei manchen Kindern werden die Symptome schon in den ersten Lebensmonaten sichtbar, bei anderen ist das Verhalten anfangs (scheinbar) normal und die Auffälligkeiten werden erst im zweiten oder dritten Lebensjahr annehmbar. Dann kommt es meist zu einem Verlust der bereits erworbenen sozialen und kommunikativen Fähigkeiten. Generell werden die sozialen Aktionen und die Kommunikation  in ihrer Qualität beeinträchtigt. Auch eingeschränktes Interesse und stereotype Verhaltensmuster sind anzutreffen. Stereotype Verhaltensmuster sind beispielsweise das Wiederholen und ständig Gleichbleibende einer Handlung ohne Ziel und Funktion, welche nicht zu der Umweltsituation des Kindes passen. Am auffälligsten ist jedoch die Abkapselung von Mitmenschen. Auch die Zuwendung zu der sogenannten “Primärperson” (zum Beispiel Mutter oder Vater) des Kindes, welche in diesem Alter eigentlich meistens stark ausgeprägt ist, ist deutlich gestört. Kinder mit frühkindlichem Autismus vermeiden meist den Blickkontakt zu anderen Menschen. Daher ist es für manche Betroffene kaum möglich eine Beziehung zu anderen Personen aufzubauen. Bevorzugt wird häufig der Umgang mit Gegenständen. Desweiteren ist eine Art “Veränderungsangst” stark ausgeprägt. Das bedeutet, dass die Kinder mit Angst und Panikzuständen reagieren, wenn sich etwas in ihrem gewohnten Umfeld verändert. Banalerweise reicht es schon aus, wenn ein Möbelstück nicht an seinem gewohnten Platz steht. Auch gibt es Sprachauffälligkeiten: ungefähr 30 % der Kanner-autistischen Menschen können sich nicht laut äußern. Manche können gar nicht sprechen, und diejenigen, die sprechen können, haben oft Probleme in der Ausdrucksweise. Artikulation und Grammatik sind weniger betroffen, die Semantik und ganz stark der sachgerechte Gebrauch der Sprache bereiten oft am meisten Schwierigkeiten.
Eine genaue Angabe zur Häufigkeit  von Autismus liegt in Deutschland leider nicht vor. In Europa, Kanada und den USA sind beim frühkindlichen Autismus 1,3-2,2 pro 1000 Personen betroffen.
Die Folgen und Komplikationen für betroffene Menschen bestehen darin, dass es ihnen, aufgrund der Sprach- und Kommunikationsschwierigkeit und der dadurch bedingten Abkapselung von der Umwelt,schwerfällt, sich an die soziale Umwelt anzupassen, Freunde zu finden, oder sich in größeren sozialen Fügungen wie beispielsweise der Schule zurecht zu finden und sich zu integrieren. Sie werden durch ihr, für indirekt Betroffene oft als unnormal deklariertes Verhalten, oft ausgeschlossen, da sich viele im Umgang mit diesen Menschen zu unsicher sind. Die Erziehung solcher Kinder ist eine schwierige Aufgabe für die Eltern und ist mit viel Geduld verbunden. Viele Betroffene sind auf lebenslange und intensive Betreuung angewiesen.

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